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Hagelunwetter zerstört dutzende Dächer inkl. Feuerwehrhaus

Am 22. Juni 2021 zog gegen 19.20 Uhr ein extremes Hagelunwetter über die Gemeinde Tiefgraben und Teile von Mondsee. Die größte Zerstörung richteten die Hagelkörner in unserer Heimatgemeinde an. Das Dach des Feuerwehrhauses Tiefgraben am Mondseeberg wurde völlig zerstört. Innerhalb weniger Minuten gingen dutzende Alarmierungen für unsere Wehr ein.

 

Einsatzleitstelle koordiniert Einsatzmarathon

 

Nachdem die beiden Fahrzeuge Tank und Pumpe Tiefgraben zu den ersten Einsatzstellen ausgerückt waren, wurde im Feuerwehrhaus eine Einsatzleitstelle mit 4 Personen eingerichtet. Diese ad-hoc eingerichtete Einsatzleitstelle priorisierte und koordinierte die vielen innerhalb kürzester Zeit eingehenden Einsatzorte. Es galt zerstörte Dächer provisorisch abzudichten und andere Sturmschäden zu beseitigen.


Alarmierung weiterer Feuerwehren

 

Schnell wurde der Einsatzleitung klar, dass mit den zwei Fahrzeugen der FF Tiefgraben eine rasche Abarbeitung der Einsätze nicht möglich wäre. Nachdem alle drei Feuerwehren der Gemeinde Tiefgraben bereits im Einsatz waren, wurde die FF St. Lorenz nachalarmiert und über Funk hatten die Wehren aus Zell am Moos und Haslau bereits proaktiv ihre Hilfe anboten. Zuvor wurde der Hubsteiger aus Frankenmarkt alarmiert, da das Mondseer Hubrettungsfahrzeug bereits im Einsatz stand. Auch die FF Frankenmarkt schickte neben dem Hubsteiger noch Fahrzeuge, Mannschaft und die Höhenrettergruppe nach Tiefgraben. 

Großes Dankeschön

 

Kommandant Johannes Schwaighofer zeigte sich sehr erfreut über diese Hilfsbereitschaft: „Ein großes Dankeschön an alle Wehren die uns in unserem Einsatzgebiet so rasch und tatkräftig unterstützt haben! Das ist gelebtes Feuerwehrwesen – ohne Blick auf Gemeindegrenzen von selbst Hilfe anbieten und zum Helfen kommen – DANKE …“

 

Kurz vor Mitternacht mussten die Einsätze aufgrund der Dunkelheit und der Nässe nach einem weiteren Gewitter unterbrochen werden.

Mittwoch 23. Juni – Das Ausmaß der Schäden wird sichtbar

Der nächste Einsatztag brachte zwar keine neuen Unwetter aber die traurige Gewissheit, dass der Schaden im Gemeindegebiet noch größer war als erwartet. Am Morgen des 23. Juni wurde ein eigener Einsatzstab durch das Abschnittsfeuerwehrkommando eingerichtet, von dem zentral alle Einsätze im Großraum Mondsee koordiniert wurden. Der Stab führte die Zuteilung der Einsätze zu den örtlichen und überörtlichen Feuerwehreinheiten durch. Die Einsatzkräfte vor Ort wurden durch zwei Katastrophenzüge des Bezirks Vöcklabruck und Feuerwehren aus den Bezirken Braunau und Flachgau unterstützt.

 

Insgesamt konnten am Mittwoch im Abschnitt Mondsee 105 Einsatzstellen vollständig abgearbeitet werden. Es befanden sich 28 Feuerwehren mit 261 Männern und Frauen mit 48 Fahrzeugen unfallfrei im Einsatz. Von den Fahrzeugen waren 10 Hubrettungs- oder Kranfahrzeuge.

 

Jede Feuerwehr im Abschnitt gefordert 

Bei derartigen Elementarereignissen zeigt sich die Notwendigkeit jeder einzelnen Feuerwehr im Abschnitt Mondsee, um der Bevölkerung relativ rasch zu helfen. Spezieller Dank gilt den überörtlichen Kräften, die unseren Wehren rasch zur Hilfe geeilt sind.

 

In den folgenden Tagen war die FF Tiefgraben immer wieder im Einsatz, Dächer provisorisch abzudichten. Grundsätzlich sollte die Feuerwehr nur dann angefordert werden, wenn Wasser durch das beschädigte Dach eintritt (kein Kaltdach vorhanden) und keine Fachfirma verfügbar ist.

 

Link zum ORF Bericht: https://tvthek.orf.at/profile/ZIB-1300/71280/ZIB-1300/14096536

(ab Minute 14:30)

 

Text: C. Stoxreiter

Fotoscredits: FF Frankenmarkt, FF. St. Gilgen, FF. St. Lorenz, BFKDO A. Thalhammer, AFKDO C. Stoxreiter


EINSATZDATEN:

  • Einsatzart: Technischer Einsatz
  • Alarmierung: 19:26 Uhr
  • Einsatzdauer: 22./23./24. Juni 2021
  • Fahrzeuge: Tank, Pumpe
  • Mannschaftsstärke: 35
  • Einsatzleiter: HBI Johannes Schwaighofer